Evangelische Kirche
Die Absicht, eine neue evangelische Kirche zu erbauen, reicht bis ins Jahr 1846 zurück.
Schwierigkeiten verschiedenster Art verzögerten den Baubeginn immer wieder. Endlich konnte am 9. September 1877 der Grundstein gelegt werden. Nach den Plänen von Oberbaurat Leonhard entstand der neugotische Bau unter Leitung des Großherzoglichen Bezirksbauinspektors Schopfer.
Der schlanke Turm ist in den Nordgiebel des dreischiffigen Langhauses eingefügt. Über den hohen, spitzbogigen Klangarkaden schließen kleine Giebeldreiecke die Turmwände ab; darüber erhebt sich das achtseitige Pyramidendach. Auf jeder Seite des Langhauses geben fünf Dreiergruppen von Obergadenfenstern - das Mittelfenster jeweils überhöht - dem Kirchenschiff mit seinem fünfjochigen Rippengewölbe viel Licht, ebenso wie vier paarweise gekuppelte Fenster und fünf Rundfenster in den Seitenschiffen, in die je ein Seitenportal führt. Die Emporen ruhen auf Segmentbögen und öffnen sich in Spitzbögen gegen das Hauptschiff zu. Der aus fünf Seiten des Achtecks gebildete Chor mit drei Fenstern und Netzgewölbe ist etwas eingezogen und schließt das Langhaus im Süden ab.
Die Chorfenster zeigen in farbiger Verglasung die Geburt, die Kreuzigung und die Auferstehung Christi. Sie wurden 1880 von Mitgliedern der Familie Blankenhorn gestiftet.
Am 18. Oktober 1881 konnte das neue Gotteshaus eingeweiht werden.
Bei der Umgestaltung der Kirche in den Jahren 1964 und 1965 kam es den Planern vor allem darauf an, den Altar im Chor näher an die Gemeinde heranzubringen und im Chor die Möglichkeit zu schaffen, eine kleinere Gemeinde bei Taufen, Trauungen und Morgenandachten um den Altar zu versammeln.
Der neue Altar, eine große Sandsteinplatte auf Metallfüßen, fand seinen Platz im vorgezogenen Chor direkt unter dem Triumphbogen.