Bretten
Philipp Melanchthon war zusammen mit Martin Luther der wichtigste Vertreter der Reformation. Geboren wurde er in Bretten im Kraichgau. Das Melanchthonhaus lockt dort Gäste aus aller Welt an.
Beschreibung
Luther konnte laut werden. Er war ein Polterer und Polarisierer, durchsetzungsstark und direkt. Der leise Mann an seiner Seite hieß Philipp Melanchthon. Ein Feingeist mit diplomatischem Geschick und phänomenalen Sprachkenntnissen. Ohne seine Hilfe wäre es mit der Übersetzung der Bibel wohl nichts geworden.
Geboren wurde er am 16. Februar 1497 in Bretten. Das hieß damals noch Brettheim und Melanchthon Schwartzerdt. Sein Onkel war der berühmte Humanist Johannes Reuchlin. Erst dieser gab ihm seinen griechischen Namen „Melanchthon“.
Das Brettener Melanchthonhaus ist Museum und gleichzeitig Forschungsstelle, ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk. Es schmiegt sich direkt an den historischen Marktplatz an, dem Zentrum der Kleinstadtperle mitten im sanft-hügeligen Kraichgau.
Schmale Gassen, Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäuser erinnern hier an die alten Zeiten und sind der ideale Ausgangspunkt für einen Bummel durch die kleinen inhabergeführten Läden.
Immer mittwochs und samstags findet auf dem Marktplatz ein umtriebiger Wochenmarkt mit regionalen Produkten satt.
Nach dem Einkauf verfolgt man das bunte Treiben vor historischer Kulisse bei einem Tässchen Cappuccino in einem der zahlreichen Cafés.
Übrigens, die ersten zehn Jahre seines Lebens verbrachte Melanchthon in Bretten. Als Siebenjähriger war er dabei Zeuge des bedeutendsten geschichtlichen Ereignisses der Stadt. 1504 belagerten die Württemberger das kurpfälzische Brettheim. Doch die Einwohner und Einwohnerinnen hielten Stand und schlugen die Schwaben in die Flucht.
Alljährlich wird mit dem Peter-und-Paul-Fest der Sieg gefeiert. Ein Mittelalter-Spektakel wie aus dem Bilderbuch. Die Stadt gleicht einem Heerlager, mit Soldaten und Spielleuten. Ein Stück gelebteTradition in einem der schönsten Orte des Kraichgaus. Seit 2014 ist das Brettener Peter-und-Paul-Fest sogar Teil des immateriellen Kulturerbes der Bundesrepublik Deutschland.