Wasser, Wein und Wald, diese drei Begriffe sind charakteristisch für das
Dorf Liel. Das Tal des Hohlebachs, in dem das Dorf liegt, zählt zu den am meisten begangenen Stätten unserer Heimat, denn hier fanden die Menschen der Steinzeit den Rohstoff für ihre Geräte, den roten und gelben Jaspis oder Feuerstein. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorfals „Li(e)laha“ im Jahr 952. Der Name Lielahe wird als Ort gedeutet, wo viele Weinstöcke stehen. An die Vergangenheit erinnern auch die Fundamente eines alten Wasserschlosses auf dem Wiesengelände westlich der Kirche. Diese wird gern von Kunstfreunden besucht, weil der spätgotische Chor ein besonderes Kleinod ist: er war die Grablege der Herren von Baden, die seit 1466 die Grundherren von Liel waren. Der bedeutendste dieses Freiherrengeschlechts, Hans Balthasar von Baden, ließ 1560 den „Badbrunnen zu Liel“, eine Mineral- und Thermalwasserquelle, fassen, deren Wasser heute als „Lieler Schloßbrunnen“ weithin bekannt ist. Die Freiherren von Baden waren auch die Erbauer des Barockschlosses, das heute in Privatbesitz ist. Das Graben nach Eisenerz (Bonerz) wurde ebenfalls von den Herren von Baden, später vom Vorderösterreichischen Bergamt betrieben, bis der Bergbau in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts erlosch. Der Schellenbaum der „Bergmusik“ aus dem Jahr 1820 zeugt noch davon; er ist heute im Besitz des Musikvereins Liel.