Direkt bei der Abzweigung zum Flugplatz beginnt auch ein
wunderschöner, weitgehend ebener Panoramaweg, von dem aus man herrliche Ausblicke auf das Markgräflerland
hat. Dieses zeigt sich rund um Zunzingen von seiner schönsten Seite:
Felder und Obstwiesen, Rebberge, verschwiegene Hohlwege und der sanfte
Anstieg zum Schwarzwald rahmen das Dorf ein. Die Badischen Weinstraße schlängelt sich durch den Ort und verlockt zu Spaziergängen durch die Weinberge. Der bekannteste ist der Zunzinger Rosenberg.
Kommt
man von Müllheim her, fällt zunächst die winzige Kirche auf, die am
Ortseingang pittoresk in den Wiesen steht. Wie aus dem Bilderbuch ist
auch das Dörfchen, im Sommer sorgfältig herausgeputzt mit allerlei
Blumenschmuck. Ein weiteres Unikum wartet in einem Nebengebäude des
Weinguts Dr. Schneider: Hier befindet sich das einzige Weinetikettenmuseum Deutschlands.
Rund
1200 Etiketten – das älteste stammt von 1834 – werden in fünf
ansprechend gestalteten Räumen gezeigt. Doch das ist nur ein Bruchteil
der rund 180.000 Exemplare umfassenden Sammlung des Museumsgründers
Thomas Wangler. In etwa halbjährlichem Turnus werden Teile der
Ausstellung ausgetauscht, so dass es immer etwas Neues zu entdecken
gibt. Mal sind es Etiketten mit Katzenmotiven, mal Etiketten aus den
Bully Hill Vineyards bei New York. Prunkstück der Sammlung ist die
legendäre Mouton-Rothschild-Serie, für die Künstler wie Picasso von 1945
bis 2010 jährlich ein Etikett gestaltet haben.
Und was hat es mit den Fröschen auf sich, die sich als lustige Steinskulpturen auf dem »Froschplätzle«
breit machen und als gehörnte Zwitterwesen die Weinflaschen der
Gutsschänke zieren? »Frösche« war vor langer Zeit der Spitzname, mit dem
sich die Nachbarn über die Zunzinger lustig machten. In dem kleinen
feuchten Tal dem Schwarzwald zu muss es die kalten Hüpfer in solchen
Mengen gegeben haben, dass man ihre Schenkel gerne als Delikatesse
verspeiste. Manch vornehmer Herr ließ sich in Zunzingen mit
Froschschenkeln verköstigen, die die Dorfbuben aus Bach und Weiher
fangen mussten. Dabei soll einmal eine Ladung auf dem Boden des
Wirtshauses ausgeschüttet worden sein. Etliche der Frösche verkrochen
sich im Nu in den Ritzen und Spalten des alten Hauses, aus denen es
daraufhin noch lange gequakt haben soll. Heute werden in Zunzingen keine
Frösche mehr gegessen, stattdessen laden die Gutsschänke und der urige
Dorfgasthof zum gemütlichen Vesper bei Markgräfler Wein.