Baujahr 1821 – 1824
Architekt Friedrich Weinbrenner (1766 – 1826)
Das Kurhaus mit der markanten Säulenfront ist seit seiner Eröffnung 1824 der Kristallisationspunkt des gesellschaftlichen Lebens in Baden-Baden. Als "Conversations-Haus" wurde es - unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus des 18. Jahrhunderts – nach Plänen des Architekten Friedrich Weinbrenner im Stil des Klassizismus errichtet. Ursprünglich beinhaltete das Kurhaus verschiedene Gesellschaftsräume, ein Theater, Lesekabinette und ein Restaurant. Auf Veranlassung des französischen Spielbankpächters Edouard Bénazet (1801 – 1867) wurden Mitte des 19. Jahrhunderts einige Innenräume, die heutigen Spielbanksäle, im neobarocken Stil ausgestattet.
Zu beträchtlichen Veränderungen führten Umbauten und Erweiterungen durch den Architekten August Stürzenacker (1871 – 1951) in den Jahren 1912 bis 1917. Heute befinden sich im Kurhaus die Spielbank, zwei Restaurants, ein Konzertsaal, ein großer Festsaal und mehrere Veranstaltungsräume. Die Verbindung zwischen der Altstadt und dem 1765 erbauten „Promenadenhaus“ – dem Vorgängerbau des Kurhauses – schuf eine Kastanienallee, die sogenannte Promenade, auf der sich die elegante Welt gerne zeigte. Seitlich flankierend errichteten anfangs Händler ihre Stände, bevor 1818 einheitliche Holzbuden nach Weinbrenners Vorgaben gebaut wurden. Diese ersetzte 1867/68 Carl Dernfeld (1831 – 1879), der Architekt des Friedrichsbads, durch die heutigen Boutiquen mit weit auskragenden Vordächern.
Die Konzertmuschel entstand 1912 nach Plänen von August Stürzenacker im Rahmen des Kurhausumbaus und als Ersatz für einen 1859 an derselben Stelle errichteten gusseisernen Musik-Pavillon. Eine Tafel auf der Rückseite erinnert an legendäre Konzerte des Komponisten und Kapellmeisters Johann Strauß (1825 – 1899).