Vom Donautal ins Bäratal
Mittel
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Reichhaltige Pflanzenwelt / Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz beim Kloster Beuron im Naturpark Obere Donau. Schon 1558 wurde hier eine Brücke über die Donau errichtet.
Auf einem Felsvorsprung oberhalb der Donau steht weithin sichtbar ein kleiner Tempel, der zum Soldatenfriedhof von 1814 gehört. Er wurde 1914 im Beuroner Kunststil errichtet, zum Gedenken an die seit dem Koalitionskrieg gegen Frankreich umgekommenen Soldaten und Einwohner Beurons.
Im unteren Bäratal gab es einst drei Burgen, deren Geschichte weitgehend unbekannt ist. Die Ruine Pfannenstiel liegt genau auf der ehemaligen Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden. Von der ehemaligen Burg sind noch Mauerreste erhalten. Nördlich davon liegt eine weitere, die Ruine Lengenfels aus dem 12./13. Jahrhundert. Sie ist vom Rastplatz bei der K5908 zu erreichen, wenn man zur Lengenfelshöhle (36 m Länge) aufsteigt. Die Lengenfelsdurchgangshöhle (20 m Länge) war vermutlich Teil der Vorburg.
Bizarre Felsformationen wie das Felsentor und christliche Symbole kennzeichnen das „Täle“, einen schluchtartigen Weg von Bärenthal hinauf nach Gnadenweiler. Der Weiler verdankt seinen Namen der Gnade des Hohenzollernfürsten aus Sigmaringen, der 1832 seinen Bärenthaler Untertanen die Errichtung eines neuen Weilers zubilligte. 175 Jahre später wurde auf dem „Gnadenweiler“ die sehenswerte Kapelle „Maria, Mutter Europas“ erbaut.
Die „Bärenthaler Tuffsteinkaskaden“ stellen eine geologische Besonderheit dar. Oberhalb des Tuffsteinbruchs sprudelt die Ölmühlenquelle, mit deren Wasser früher eine Ölmühle betrieben wurde.
Autorentipp
Wegbeschreibung
Wir überqueren die Donau auf der schindelgedeckten Holzbrücke von 1803. Sie wurde 2005 aufwendig saniert. Informationstafeln im Inneren erläutern die Geschichte und historische Zolltarife. Links gehen wir auf dem botanischen Lehrpfad entlang in Richtung Knopfmacherfelsen. Nachdem der asphaltierte Weg in einen geschotterten übergeht, sollten wir 300m weiter den unscheinbaren Pfad nach rechts hinauf nicht verfehlen. Der Wegweiser zum Soldatenfriedhof ist hoch oben im Gebüsch getarnt. 1814 war im Kloster ein österreichisches Lazarett eingerichtet, in dem 37 Soldaten gestorben sind. Vom kleinen Tempel aus genießen wir die Aussicht zum Kloster Beuron und queren dann hinter dem Soldatenfriedhof die Landstraße. Der Weg durch den Wald führt zur Kreuzung Kohlplatte. Ihr Name weist auf Zeiten zurück, in denen auf dem Großen Heuberg noch Kohlemeiler betrieben wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung weiter zur ehemaligen Burg Pfannenstiel.
In Serpentinen steigen wir hinab ins Bäratal und orientieren uns am Waldrand entlang immer am Verlauf des Baches nach Norden, bis wir auf den mit dem grünen Bär markierten Erlebnisweg stoßen. Er führt hoch durch den Wald bis zur (vor allem von Bikern) viel befahrenen Kreisstraße Bärenthal – Beuron. In der Kurve ist auf der gegenüberliegenden Seite ein kleiner Rastplatz.
Im Wald folgen wir dem „Bär“ nach links und erreichen nach ca. 100 m die von Fledermäusen bewohnte Lengenfelshöhle. Etwa 50 m nördlich davon, stehen wir vor der beeindruckenden Lengenfelsdurchgangshöhle. Hinter dem Felsentor steigen wir links von der Doline steil hinauf zu den spärlichen Resten der Burg Lengenfels.
Weiter geht es durch den Wald, bis wir auf die Hochebene treffen. Am Hochsitz weiter geradeaus (Richtung Beuron). Links ab weisen Infotafeln auf die Steinriegelhecken hin, welche die mühsame Bewirtschaftung von Äckern auf der rauen Alb dokumentieren. Geradeaus kommen wir zum Scheidheilefelsen und genießen die Aussicht auf Bärenthal. Der Aussichtspunkt wird auch Paterfels genannt, weil hier die Patres früher auf dem Ritt von Beuron nach Bärenthal Halt gemacht haben, um die schöne Aussicht zu genießen.
Bei der Weggabelung „Oberhalb Felsentor“ steigen wir den Hohlweg nach links hinab und blicken dabei auf das erste Felsentor. Noch imposanter sind das eigentliche Felsentor und der Näherinnenfels. Durch das „Am Täle“ genannte Felsental steigen wir aufwärts bis zur Gabelung „Am Sauwegle“. Auf dem steinigen „Wegle“ begleiten uns christliche Kleindenkmale, die Adam Biselly aus Gnadenweiler hier her gebracht hat, um seine Trauer über den Tod seines Vaters Johannes zu bekunden, der 1870 im deutsch-französischen Krieg fiel.
Dem (Sau)„Wegle“ aufwärts folgend, erreichen wir die Hochfläche von Gnadenweiler und bleiben auf dem Landwirtschaftsweg bis zur Fahrstraße. Links abbiegend, sehen wir schon die neu errichtete Kapelle „Maria, Mutter Europas“, der wir auf jeden Fall einen Besuch abstatten sollten.
Anschließend kann man beim Sendemasten noch einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Rabenfels machen. Nun führt die alte Steige den Wald hinunter. Wir kürzen den Fahrweg ab und passieren beim Wasserbehälter die Wacholderheide im Naturschutzgebiet Rabenfels. Hier werden wieder Schafe und Ziegen als Landschaftspfleger eingesetzt, um die Magerrasen der Wacholderheide zu erhalten.
Im Ort angelangt, biegen wir vor der Kirche rechts ab und folgen gleich wieder links, zwischen Häusern hindurch, dem Wiesenweg bis zur Landstraße und über die Bära. Hier erwarten uns die „Bärenthaler Tuffsteinkaskaden“. Der im Wasser der Kaskaden gelöste Kalk fällt an der Oberfläche wieder aus und wird zu Tuffstein. In einem privaten Steinbruch direkt daneben wird dieser abgebaut. Die Gnadenweiler Kapelle und das Pfarrhaus in Bärenthal demonstrieren die Anwendung des Tuffs als Baumaterial in anschaulicher Weise.
Der Felsenerlebnisweg mit dem „Blauen Bär“ führt über den Tuffsteinbruch weiter zur Ölmühlenquelle und über die Bruckfelsenhöhle. Die 15 Meter tiefe typische Weißjurahöhle wurde lange zur Bier- und Eislagerung genutzt. Große Eisblöcke wurden im Winter an sogenannten "Eisgalgen" gewonnen.
Vom Rathaus in Bärenthal bringt uns der Linienbus nach Beuron zurück.
Ausrüstung
Sicherheitshinweise
Planung und Anreise
Startpunkt
Parkplatz beim Kloster oder Bahnhof Beuron
- aus Richtung Ulm über die B311 / B32 nach Sigmaringen
weiter auf der L277 in Richtung Tuttlingen bis Beuron
- auf der A81 (Stuttgart–Singen) bis AS Tuningen, B523 nach Tuttlingen
- auf der B14 / B311 nach Tuttlingen
weiter auf der L277 in Richtung Sigmaringen bis Beuron
Endpunkt
Bärenthal