Hier floss ein Bach von der danach benannten Bachstraße mitten durch die Dielenmarktstraße weiter in Richtung Lehenhof. Sie befinden sich hier an der Ecke zur "Judengasse" und dem sogenannten "Judenbrunnen".
Exkurs zur Geschichte jüdischer Bewohner in Endingen
Vermutlich kam es im Mittelalter zur Bildung einer jüdischen Gemeinde in Endingen, wenngleich über Einrichtungen wie Synagoge oder Friedhof nichts bekannt ist. Das mittelalterliche jüdische Wohngebiet konzentrierte sich auf die "Judengasse", ein Teil der heutigen Hauptstraße zwischen Riegeler Straße (Riegeler Tor) und der Dielenmarkt- und Lehenhofstraße. An ihrem Ende (Ecke Dielenmarktstraße) lag der "Judenbrunnen" und ein ehemaliges "Judenhaus", das Fachwerkhaus direkt beim Brunnen. Es war das Haus des Rabbi, in dem angeblich 1462 ein Ritualmord verübt worden war, woran bis 1834 Gemälde an der Hauswand erinnerten. Bei diesem Ritualmord wurden mehreren Juden unterstellt, einen Mord an einem Paar und dessen Kindern begangen zu haben, was dazu führte, dass die Ansiedlung von Juden für längere Zeit untersagt wurde. Zuletzt bestätigte Kaiser Maximilian I. im Jahr 1517 der Stadt Endingen das Vorrecht, keine Juden aufzunehmen. Noch Ende des 18. Jahrhunderts begründete die städtische Obrigkeit ihre Weigerung, den Zuzug von Juden zu gestatten, mit dem Hinweis auf die Mordgeschichte.
Nach 1863 konnten sich jüdische Personen in Endingen wieder niederlassen. Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich von 1864 bis 1895 steigend (Höchstzahl mit 43 Personen), in den Folgejahren nahm sie wieder ab. Die in Endingen leben jüdischen Personen gehörten zur Synagogengemeinde in Eichstetten.
An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Gewerbe- und Handelsbetrieben im Besitz jüdischer Familien / Einzelpersonen sind bekannt: Strickwaren- und Wäschegeschäft Rosalie Blum (Hauptstraße 63), Konfektions- und Wäschegeschäft Siegfried Hauser (Marktplatz 19).
An die während des Nationalsozialismus ermordeten Endinger Juden erinnert der Gedenkstein für jüdische Mitbürger auf dem Hauserplatz, an dem Sie später vorbei laufen werden.