Der Museumsweinberg in der Röttinger Lage Feuerstein dokumentiert auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern - mit drei Parzellen "Großvaters Wengert" - die Entwicklung des Weinbaus bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Der Museumsweinberg stellt einen Pfahlweinberg aus dem 19. Jahrhundert dar, der mit unterschiedlichen wurzelechten Rebsorten bestückt ist.
In zwei weiteren Bereichen demonstriert diese Anlage die chronologische Weiterentwicklung der Rebstockpflege. Neben dem Aspekt der Dokumentation des historischen Weinbaus, steht die ökologische Bedeutung der Rebpflanzung im Vordergrund. Der Traubenertrag ist Nebensache.
Vorrangig soll die neugeschaffene Fläche Lebensraum und Rückzugsgebiet für gefährdete Fauna und Flora sein. Um Kriechtieren einen Unterschlupf zu gewähren, wurden ein Lesesteinriegel angeschüttet sowie eine ca. 80 m lange Mauer in Trockenschichtung errichtet. Als Begleitflora ist zu sehen: Weinbergstulpe, Traubenhyazinthe und Nickender Milchstern sowie Diptam, Judenholde, Stinkender Nieswurz, Osterluzei usw.
Die Pflege des Museumsweinberges mit ca. 1133 Rebstöcken erfolgt von Hand. Auf den Einsatz von Mineraldünger, Herbi- und Insektiziden wird verzichtet; der Gebrauch von Pilzbekämpfungsmitteln gegen Peronospora und Botrytis ist unerlässlich.